Samstag, 26. Juli 2014

Hoi An und der erste Shopping Rausch!

Von Hoi An hatten mir schon vorab so viele Leute berichtet, die es alle so toll dort fanden. Am Ende fand ich, dass es ein nettes Plätzchen, zum entspannen war, allerdings auch schon sehr touristisch. Ohne Ende trifft man dort 'normale' Touristen neben den ganzen Backpackern.

Schon die Fahrt dorthin war ein Schmaus für die Augen, entlang an weißen Sandstränden und durch grüne Berge. Man konnte aber auch hier, wie im ganzen Land sehen, dass sich hier etwas entwickelt. Überall wo man geht und steht, wird gebaut.





Hoi An selbst ist vor allem ein Ort, der bekannt ist für seine ganzen Schneidereien. Für einen maßgeschneiderten, dreiteiligen Anzug inkl. zweier Hemden zahlt man hier in Abhängigkeit von der Qualität des Stoffes, ca. 300$. Und das ganze wird dann innerhalb von 2-3 Tagen fertiggestellt. Jenny, die sich zwei Kleider hat schneidern lassen, hat am vorletzten Tag beschlossen, das eine auch noch in einer anderen Farbe zu nehmen. Das war dann innerhalb von 5 Stunden fertig. Die Qualität ist tatsächlich recht gut gewesen. Es sind Kleinigkeiten, wie der fehlende Haken am Ende des Reißverschlusses oder die abnehmbaren Träger, die mit Druckknöpfen angebracht wurden, die mich gestört hätten. Aber da ich eh nicht weiß, wie ich am Ende dieser Reise aussehe (ein erster Gang auf die Waage nach 1,5 Monaten zeigt -3 Kilo, soweit sie denn richtig funktionierte, aber am Ende der Reise warten ja die vielfältigen amerikanischen Genüsse auf mich...), noch, welchen Job mit welchem Dresscode ich finden werde, habe ich mich mal entspannt zurückgehalten und es einfach nur genossen, den Leuten in dem Laden zuzugucken, wie sie sich ihre Sachen ausgesucht haben, während ich auf Jenny gewartet habe.

Ansonsten habe ich hier das erste Mal meiner Shoppinglust freien Lauf gelassen. Lampions, Schälchen aus Kokosnüssen, Tiger Balm, Ketten, Armbänder, Stoffhosen, Kaffee und -Filter. Wie kann man denn aber auch nicht zuschlagen, wenn auf dem täglichen Nachtmarkt 'zufällig' gerade Happy Hour ist :) 


Hoi An ist aber nicht wirklich nur für's Shoppen bekannt, sondern für seine gut erhaltene Altstadt - zur Abwechslung mal ein Weltkulturerbe. Dafür zahlt man 120.000 Dong (6$), um auch die Shoppingstrassen innerhalb der Altstadtmauern betreten zu dürfen ;) Oder, um seinen Teil dazu beizutragen, dass dieser Teil der Stadt genausogut erhalten bleiben kann, wie zum jetzigen Zeitpunkt.




Wenn einem Tag und Nacht und überall die Motorräder und Mopeds begegnen und man ständig im Bus sitzt und denkt, dass man gerne kurz mal anhalten möchte, um ein paar Fotos zu machen, will man dann doch irgendwann selbst auf die Zweiräder umschwänken. Meine erste Idee war, die Strecke von Hue nach Hoi An per Motorrad zurückzulegen. Allerdings war die Agentur, die solche Transfers durchführt schon ausgebucht. Die Idee war aber in meinem Kopf und Jenny konnte ich auch recht schnell davon begeistern. Also buchten wir uns dann in Hoi An eine Halbtages-Tour in die Umgebung von Hoi An - natürlich inkl. Fahrern, wir sind ja weiterhin vernünftig. Die 40$ waren dann auch richtig gut angelegt. Unserem Guide, Mark aus Australien, war sehr daran gelegen, uns die Geschichte und den Alltag der Vietnamesen näherzubringen und hatte dementsprechend viel Hintergrundwissen weiterzugeben. Außerdem waren die Maschinen und helme cool und die Fahrer sehr gut, so dass wir uns jederzeit sicher gefühlt haben und gleichzeitig riesig Spaß hatten.



Zunächst sind wir erstmal 20min aus der Stadt rausgefahren und haben in einem kleinen Kaffee einen vietnamesischen Kaffee und Zuckerrübensaft getrunken. Dabei erzählte Mark uns, dass wir uns keine Sorgen, machen brauchten, was das Essen in Vietnam angehe. Vietnamesen sind sehr auf ihre Gesundheit und ihren Körper bedacht ( ich tippe mal, Zähne sind hier ausgenommen...). Eiswürfel z.B. werden in der Regel aus Eis, welches in Fabriken hergestellt wird, gemacht, weil auch kein Vietnamese jemals das eigene Trinkwasser trinken würde. Dank der Amerikaner, ist diese noch immer unendlich verseucht. Selbst wenn man auf Die wet markets geht, kann man davon ausgehen, dass das Fleisch, das dort verkauft wird, morgens geschlachtet wurde und dann innerhalb des vormittags verkauft wird, so dass sich gar keine Bakterien bilden können. 
Das haben wir uns dann auch gleich nochmal aus nächster Nähe angeschaut. Der nächste Stopp war bei einem local market, zu dem normalerweise keine Touristen kommen. So sind die anwesenden Leute auch fast durchgedreht, als sie nicht nur westlich aussehende Leute, sondern auch noch Jenny zu Gesicht bekamen. Die Haare mussten erstmal genauer unter Beobachtung genommen werden...




Hinterher ging es weiter durch die Landschaft. Und tatsächlich ist es viel besser hinten auf dem Motorrad zu sitzen und sich die ganze Zeit umzugucken zu können, so kriegt man ja vielmehr mit und hat trotzdem den Fahrtwind um die Ohren. 
Nächster Halt waren ein paar Friedhöfe, zunächst die traditionellen und dann noch ein paar aus dem Vietnam-Krieg. Das Thema Geschichte hatte ich bis dahin ehrlicherweise nur gestreift, in Ho Chi Minh City sollte das dann aber nochmal geballt auf mich zukommen. Hier aber schon ein,al zu hören, dass die jüngsten Personen, die auf den Kriegsfriedhöfen lagen, gerade mal 10 Jahre alt wurden, war schon bedrückend. auch wenn sie nicht zwingend als Soldaten, sondern als Helfer für diverse Sachen gefallen waren.


Weiter voran überquerten wir eine der letzten Floating Bridges, die es in dieser Gegend noch gibt, denn auch hier wird alles nach und nach durch Neueres ersetzt. Dabei kamen wir denn auch einem der Viecher recht nah - zu nah, für meinen Geschmack. Für so eins zahlt man übrigens ca. 1.500-2.000$, bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 100$ eine ziemlich große Investition.




Abschließend gab es noch ein paar Reisfelder zu sehen und dann hielten wir noch an einem kleinen Kloster, von dem Mark uns erzählte, dass dort Kinder von armen Eltern leben. Sie werden bis zu ihrem 18. Lebensjahr dort aufgezogen und gelehrt. Wenn sie volljährig werden gehen sie ein paar Monate reisen, ins 'normale' Leben. Danach können sie sich dann entscheiden, ob sie dieses normale Leben oder das eines Mönches weiterleben möchten. Ca. 80% entscheiden sich für das Kloster.
Außerdem gab es am Wegesrand noch einige Pflanzen, unter anderem diese auf dem Bild (Namen sind ja Schall und Rauch, wie bei Menschen...). Diese half mit ihrer speziellen Eigenschaft den Vietnamesen im Vietnam-Krieg, die Amerikaner besser ausfindig zu machen. In dem Moment, in dem man die Pflanze berührt, ziehen sich die Blätter an den Stengel zusammen (mittig im Bild). Erst nach ca. 25min hat sie sich wieder vollständig entfaltet (links oben im Bild). Was wir nicht ales gelernt haben von Mark! 



Mittags waren wir dann zurück im Schuppen. Auf das Erlebnis gab es erstmal ein kühles Bier. Kommt besonders gut, wenn man ob der frühen Uhrzeit für den Start noch kein Frühstück hatte :) 

Nachmittags nach Jenny's erstem Fitting für ihre Kleider folgten wir der Empfehlung einer der Schneiderinnen für unsere Mahlzeit. Seeeeehhhrrr lecker. irgendwas mit Salat, fritiertem und Quail-Eggs. Obendrauf dann noch die Standard Fisch-Knoblauch-Chilli-Sauce, herrlich! 



Und nach dem letzten Besorgen der Souvenirs, gab es dann noch eine Kaffee-Verköstigung in einem besonders guten Cafe, dessen Erlöse an Behinderte Menschen in der Umgebung gehen. Und da ich meine geshoppten Sachen natürlich nicht alle für mich behalten will, ging denn von hier aus das erste Paket gen Heimat. In dem Postamt ist man so daran gewöhnt, dass alle Welt was nach Hause schickt, dass sie die Sachen sogar für einen einpacken.


Damit sind dann auch die 5 Tage in Hoi An schon wieder rum gewesen. Das nächste Ziel lautete Ho Chi Minh City oder auch Saigon.

1 Kommentar:

  1. Liebe May-Britt, ich lese Deinen Blog mit viel Interesse und Freude! Toll, was Du alles siehst und erlebst! Viel Freude weiterhin. Liebe Grüße, Martina

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