Samstag, 12. Juli 2014

Good Morning Vietnam!

Mit der Ankunft in Hanoi fängt meine Weltreise gefühlt auch erst so richtig an. Worin ich allerdings von Anfang an schon richtig gut war, ist, keine Pläne zu machen :) Außer über die Sehenswürdigkeiten von Hanoi hatte ich noch keinen Plan, wie ich die nächsten 6 Wochen bis zu meinem Abflug nach Bangkok verbringen würde. Also ging es erst einmal darum, zumindest für Vietnam zu überlegen, was ich wann sehen wollte. 

Um nicht direkt bei Ankunft über's Ohr gehauen zu werden, hatte ich mir mal vorsichtshalber einen Airport Pick Up gebucht. Der war dann auch prompt erstmal nicht da. Aber nachdem ich mir das eh notwendige Geld aus dem ATM gezogen hatte, stand er dann neben mir. 
Wie immer, in Asien, war es um 19 Uhr auch schon dunkel - das ist übrigens eine der Sachen, die ich hier im Vergleich zu Europa echt vermisse, lange Tage im Sommer - so konnte ich von der Landschaft also nicht mehr allzu viel sehen. Im Stadtgebiet wurde es dann aber ordentlich wuselig. Aber anders, als in Hongkong. Hier gefiel es mir gleich viel besser. 

Was die Verkehrsregeln angeht, gilt übrigens grundsätzlich, der Größere hat Vorfahrt und betont das in der Regel durch ausgeprägtes Hupen. Auf den größeren Straßen gibt es ganz rechts eine extra Spur für Scooter und Motorbikes, aber normalerweise ist alles wild durcheinander gemischt und als Fußgänger bahnt man sich dann so seinen Weg. Wichtig dabei, nie stehen bleiben oder das Tempo unerwartet ändern, dann fügt sich schon alles irgendwie. Von meinem ersten Shanghai Urlaub vor zwei Jahren, weiß ich noch, dass man sich relativ schnell an diese Art von Vorgehen gewöhnt. Schwieriger wird es eher, wenn man in die westliche Welt zurückkehrt und plötzlich wieder die Regeln beachten muss :)


Um acht im Hostel angekommen, bin ich dann auch abends gar nicht mehr aus meinem Zimmer raus. Zum einen habe ich erstmal die Weite des Bettes und Raumes genossen. Hier hatte jeder ein Bett mit französischer Größe, alle nebeneinander und nicht übereinander. Und dann waren noch jeweils 3 Betten durch Schränke getrennt. Ein Palast im Vergleich zu dem Pekinger Hostel. Zum anderen habe ich im Lonely Planet über Vietnam gelesen und überlegt, was ich die nächsten 2 Wochen machen will. Außerdem bin ich mit meinem Bettnachbarn - Sam, 23 aus England - ins Gespräch gekommen. Sam hat im letzten Jahr in China als Englischlehrer gearbeitet und wollte noch einen Monat durch Asien reisen, bevor er dann mit seiner Freundin für ein weiteres Jahr nach Spanien geht. Er war schon seit 4 Tagen in Hanoi, weil sein China Visum abgelaufen war und musste noch mindestens drei weitere bleiben, bis Jenny, eine Freundin von ihm, ankam, die ihn 2,5 Wochen begleiten würde. Als er mir sagte, dass er den Deutschen den WM-Titel wünscht, hatt.e er mich von ihm überzeugt :)

Am Ende habe ich mit den beiden einen grossen Teil meiner Asienreise zusammengemacht. Es ist also tatsächlich so, dass man auch als Alleinreisende in den Hostels gut in Kontakt mit anderen Leuten kommen kann, wenn man will. Dass es mit den beiden so gut gepasst hat, war vielleicht auch Glück. Aber das werde ich dann die nächsten Monate noch herauskriegen.

In den nächsten Tagen habe ich dann mal alleine, mal mit einer weiteren Engländerin oder eben mit Jenny und Sam die Stadt erkundet. Besonders das Old Quarter, dzugleich auch die Backpacker Area haben mir sehr gut gefallen. Hier gibt es natürlich auch die ganzen Läden mit den Fake-Klamotten und sonstigen Asien-Artikeln, wie Seiden-Kimonos, Schals, Schüsseln und Platzdeckchen in Hülle und Fülle. Nike Air Max für 12€, Stoffhosen für 3€, etc. Aber hier gibt es auch super leckeres Street Food für 1-2€, selbst wenn man sich nicht traut, etwas zu bestellen, was komisch und nicht definierbar ist, trifft man mit der Pho (Reisnudel-Suppe, wahlweise mit Huhn oder Beef, sowei Kräutern, Sprossen, Chilli und Limettensaft) eine ziemlich sichere und gute Wahl.





Ansonsten hat Hanoi noch - wie soll es anders sein - ein paar Pagoden und Tempel aufzubieten. Aber davon muss man nach ein paar Wochen in Asien nicht mehr wirklich so viele sehen, noch ähneln sie sich alle ziemlich. Also haben Jenny und ich uns an unserem letzten Tag, nach der Rückkehr aus Halong Bay, ein bisschen Abwechslung verschafft und uns nach langem Zögern von einem Motorbike-Taxi zum Wrack einer B-52 in einem Wohngebiet fahren lassen. 



Gutes Erlebnis :) Und. Der Fahrer war auch sehr nett. Selbst, wenn er uns zu viel Geld abgeknöpft hat, haben wir das durch das ausgedehnte Fotoshooting mit ihm wieder rausgeholt. Danach gab es noch einen kurzen Abstecher zum Westlake. Dort konnte man dann tatsächlich auch das erste Mal abschätzen, wie groß und dann doch durchaus auch entwickelt, Hanoi wirklich ist. Man muss sich wirklich zusammenreißen und zusehen, dass man aus den Standard-Backpacker-Gegenden rauskommt, um ein wirkliches Bild von solchen Städten zu bekommen. 


Hat fast ein bißchen was von NYC ;)

Insgesamt hat mir Hanoi sehr gut gefallen. Ein guter Einstieg in Vietnam. Man sollte sich einfach schnell an den Verkehr und die ständigen Rufe gewöhnen: Lady! Lady, TukTuk? Motorbike? Oder, mein Favourite: Buy something!? Man muss dazu aber auch sagen, dass die. Vietnamesen zwar hartnäckig sind, aber immer freundlich dabei bleiben. Mit der mir eigenen gelassenen und freundlichen Art, kommt man also relativ gut über die Runden :)

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