Hue und wie ich fast eine Busfahrt auf dem Boden verbracht hätte...

Nach 2 Tagen Phong Nha sollte es am nächsten Morgen mit dem Boomerang Bus weiter nach Hue gehen. Um 7.30 Uhr. Von wegen Urlaub... Mit uns ist gefühlt das halbe Hostel abgereist. Und so waren am Ende dann auch weniger Plätze als verkaufte Tickets vorhanden. Tadaaa! Bei 25$ pro Ticket - im Vergleich zu ca. 6$ Für einen local bus ist das schon ziemlich viel - hatte ich eigentlich erwartet, dass so etwas nicht passiert. Und hätte ich es gewusst, wäre ich bestimmt, wie alle anderen als erstes in den Bus gedrängelt. 

Am Ende sollte es diese Situation tatsächlich nicht geben und es lag eher an dem neuen noch nicht ausgereiften Buchungssystem. Da wir eine bestätigte Buchung und ausgedruckte Tickets hatten, mussten dann ein paar andere Mädchen, die nur eine mündliche Bestätigung hatten weichen. Ein bisschen schlecht gefühlt habe ich mich einerseits. Andererseits zähle ich unter den Mitreisenden in der Regel eher zu den Rentnern und mit meinem Rücken auch noch zu den Invaliden, also habe ich den Platz dankend angenommen.

Hue selbst ist ein kleines Örtchen mit extrem vielen Backpackern und Touristen. Highlight ist die Forbidden City. Diese hat mir im Gegensatz zu Peking auch ganz gut gefallen. Kleiner, aber feiner und abwechslungsreicher und dazu auch noch bei strahlendem Sonnenschein! Bei dem Foto habe ich mir dann auch fast die Beine auf den Steinen versengt...

Hinterher sind wir dann noch lecker eingekehrt. Eine Streetfood-EmpfehlUng aus dem Lonely Planet - im Gegensatz zu den Hostel-Empfehlungen sind die Essensempfehlungen bisher wirklich immer sehr gut gewesen. Der vierte im Bunde ist übrigens Dave, der in Phong Nha beschlosen hatte und zwei Tage zu begleiten, bevor wieder zurück nach England geflogen ist. So läuft es nämlich mit den Travellern ;)

Abends stand das Finale der WM an. Wir haben uns ein Restaurant mit großer Leinwand ausgesucht, in dem 2-3 andere Deutsche und eine Menge andere Leute saßen. Ehrlicherweise war das der Moment, in dem ich lieber zu Hause gewesen wäre. Ein WM-Endspiel ohne Vorberichte, Halbzeitanalysen und Siegerinterviews, komplett auf vietnamesisch kommentiert, neben ein paar unfassbar besoffenen Iren und Osteuropäerinnen, macht nicht ganz so viel Spaß, wie zuhause mit Frenden zu gucken. Meine Hoffnung, wenigstens hier schon ein Trikot mit 4 Sternen für 5$ zu finden hat sich auch noch nicht erfüllt ;) Aber immerhin habe ich das Spiel gesehen und dank der VPN-Nummer von Flo und Nicole konnte ich hinterher noch diverse Berichte in der ZDF-Mediathek sehen. Das hat ein wenig milder gestimmt, aber auch melancholisch gemacht.

Und außerdem sollte es am nächsten Tag ja schon weitergehen nach Hoi An, von dem bisher alle berichtet haben, wie schön es sein soll!