Samstag, 12. Juli 2014

Hongkong

Hongkong... Hongkong ist nach meinem Empfinden vor allem laut, hektisch, warm und unfassbar schwül. Keine Stadt für mich. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich nach vier Wochen in Großstädten endlich mal wieder frische Luft und Natur haben wollte. Vielleicht ist Hongkong aber auch einfach nicht meine Stadt. 


Es ging schon los mit dem Hostel. Ein 9er Dorm. 3x3 Betten übereinander und keiner sprach wirklich miteinander. Das totale Gegenteil zu Peking. Und das Hostel sollte angeblich zu den besten in der Stadt gehören.

Zumindest hatte ich am Abend vor, mit Wiebke und ihren Freunden Fußball zu gucken. Das erste Mal auf der Reise so richtig in einer Kneipe und mit anderen Deutschen. Da ich nicht bis 4 Uhr wach bleiben wollte, habe ich mich vorher nochmal hingelegt. Dann um 3 Uhr aufzustehen, war gar nicht so einfach. Als ich um viertel vor vier an der Bar ankam, war sie schon so voll, dass ich warten musste und die ersten zehn Minuten verpasst habe. 150$ Eintritt (11$ sind ungefähr 1€) inkl. 2 Getränkegutscheinen und Frostbeulen von der AC. Nachdem ich gerade aufgestanden war, habe ich mal auf Cola beschränkt. Zur zweiten Halbzeit habe ich dann auch endlich Wiebke und Co. gefunden und den Rest des Spiels bei ihnen geguckt. Dass schon während des Spiels "Oh, wie ist das schön" gesungen wurde, war für mich nur ein Zeichen, wie verzweifelt die Hongkong-Expats tatsächlich auch sein müssen ;) Denn mal ehrlich, das war das Algerien-Spiel. Und das war nicht schön. Danach bin ich dann erstmal ausschlafen gegangen. 


Am nächsten Tag war Feiertag. Es wurde die Unabhängigkeit von China gefeiert - glaube ich -, begleitet von Protesten. Angeblich waren 500.000 Leute auf den Strassen. Gefühlt sind die alle unter meinem Hostelzimmer vorbeigelaufen. Es wirkte allerdings mehr, als wenn sie irgendwo anstehen würden und nicht wie eine Demo. Dummerweise fing es auch noch an zu regnen...


Ansosnten bin ich an dem Tag ein bißchen durch die Stadt gelaufen, u.a. durch den Victoria Park, der im Lonely Planet angepriesen wird, warum auch immer. Davon abgesehen, dass er relativ unspektakulär und wegen der Proteste unfassbar voll, war es noch interessant mitanzusehen, wie die Leute ihren Feiertag verbringen. Es sind vor allem wohl die phillupinischen Nannies und sonstige Hausangestellten, die sich do rt tummeln, dass aber vornehmlich auf Plastikplanen auf den Gehwegen.  Sehr gemütlich... Ein Spaziergang an der "Promenade" entpuppte sich mehr als Baustellenbegehung. und das Übersetzen mit der Starferry zur Promenade konnte es dann auch nicht mehr rausreißen. Zusätzlich zu den asiatischen Leuten, die gerne Fotos mit mir machen, wurde ich dann auch noch von einem westlichen Pärchen angesprochen, die mir die Zeugen Jehovas näherbringen wollten. ist man denn vor denen nirgendwo sicher!?!


Abends war ich dann aber mit Wiebke noch sehr lecker essen und sie hat mir ein bißchen den Stadtteil gezeigt, in dem sie lebt und auch versichert, dass Hongkong eigentlich eine tolle Stadt zum Leben ist. Ich lasse das mal so stehen...

Am nächsten und übernächsten Tag hatte ich dann, dank Wiebke auch noch jeweils einen Termin bei einem Chiropraktiker, der nochmal an meinen Rücken rangehen sollte, weil der noch immer nicht wieder so ist, wie er sein sollte. Cooler Typ! Dr. Cosman, Kanadier, war zum einen sehr nett und hatte zum anderen Maschinen/Geräte, die ich noch nie gesehen habe. Zunächst hat er sich einmal meine Beschwerden angehört und mich dann mit einer Art "Rüttellmaschine" meine Muskeln gelockert. Das war besser, als jede Massage. Danach hat er mich auch eine Art Streckbank gelegt, die man jeweils so eonstellen konnte, dass mit bestimmten Bewegungen die kleinen, verspannten Muskeln um die Bandscheiben herum gezielt gedehnt werden können. Sensationell. 

Nachmittags habe ich mich dann noch zu Fuß - ganz clevere Idee - auf den Victoria Peak begeben. 


Dauert so ungefähr 1 Stunde wenn man langsam geht und ist ziemlich schweisstreibend. Den ersten Teil der Strecke habe ich aber mit dem Escalator zurückgelegt. Soweit ich weiß, die längste Rolltreppe der Welt, die den Menschen hilft, die Höhenmeter zwischen ihrem Wohnviertel und Ihrer Arbeitsstelle oder was auch immer, möglichst einfach zu überwinden. Ganz nett, weil man auch Zeit hat, sich ein bißchen umzusehen.


Als ich am Aussichtspunkt oben völlig fertig um die Ecke kam, schaute mich aus einem der AC- gekühlten Cafes ein Mann ganz mitleidig an, gab mir aber auch zu verstehen, dass die Strapazen gelohnt hätten und der Ausblick wirklich schön sei.


Abends habe ich dann noch ein paar T-Shirts (5 sind bei dem Wetter auf jeden Fall nicht ausreichend...) und eine Leginggs gekauft. Ab jetzt scheiß ich auf mein Aussehen. Jetzt geht es nur noch darum sich soweit, wie möglich wohl zu fühlen bei diesem Wetter :) 

Am letzten Tag meines Hongkong-Besuches bin ich dann auch nur noch mal beim Arzt gewesen und wurde hinterher mit Küsschen verabschiedet und von einem seiner freunde zum Flughafen-Bus gebracht und verabschiedet. Was für ein Service :)

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