Der erste Eindruck, als wir in dem Hostel ankamen: Zu viele Leute, die offensichtlich zu lange in Asien und/oder an einem alten Hippie-Backpacker-Traum hängengeblieben sind. Erkennen kann man erstere an ihrem deutlich zu geringen Gewicht. Ich meine, ein bißchen abzunehmen, wenn man reist, ist ja ganz schön und wahrscheinlich auch nicht zu ungewöhnlich, weil man eben viel unterwegs ist und ordentlich Strecke auch zu Fuß macht - und wehe das geht mir nicht so... Aber diese Exemplare, haben tatsächlich nicht mehr allzu viel Muskelmasse, schon fast hervorstehende Augen und sie nuscheln ein bisschen beim sprechen, weil sie so kraftlos scheinen. Da wird jedesmal mein Mutterinstinkt geweckt und ich möchte den kleinen was zu essen geben...
Die anderen sind die, die das Hostel leiten. Lässig, locker mit Iro, Tatoos und einzelnen Rasta-Zöpfen bis zum Hintern. Derjenige, der uns beim Check-Inn begrüßte, wurde dann auch gleich ganz nervös und wirkte ein wenig überfordert, als auf einmal mehr als drei Leute gleichzeitig einchecken wollten. Aber immerhin scheint man ganz gut zu verdienen, zumindest für vietnamesische Verhältnisse. Bei einem späteren Spaziergang konnten wir sehen, dass dem Kollegen eines der größeren und edleren Häuser im Dorf gehörte.
Spazierengehen, ist also eines der Dinge, die man hier machen kann. Einfach entlang der Hauptstraße und ein bisschen am Fluss entlang. Dabei begegnet man dann auch schonmal dem ein oder anderen Vieh, Hühnern, Hähnen, usw.
Und für den Fall, dass das Benzin im Tank des Motorrollers alle wird, gibt es auch diverse 'unabhängige' Tankstellen.
Nachmittags wurden konnten wir dann hautnah miterleben, warum alle Hostels davor warnen, sich in Vietnam mit Motorbikes fortzubewegen, wenn man damit keine Erfahrung hat. Direkt vor unserem Hostel wurde ein Backpacker angefahren, als er einfach nur über die Straße ging, weil offensichtlich jemand nicht mit seinem Gefährt umgehen konnte. Dass trotzdem viele unerfahrene Leute mit Dem fahrbaren Untersatz unterwegs sind, kann man an der typischen Brandblase erkennen, die man am inneren rechten Unterschenkel kriegt, wenn man nach rechts absteigt und dann gegen den Auspuff kommt. Mit Abstand die häufigste Verletzung auf dieser Reise.
Am nächsten Morgen ging es dann mit einer Gruppe aus dem Hostel zum Phong Nha Cave. Entspannt mit dem Bot den Fluss hinauf und in die Höhle rein. Drinnen konnten wir dann ein Stück zu Fuß gehen, bis es hinterher wieder mit dem Boot zurückging.
Als alte Karl-May-Festspiele-Gängerin und somit natürlich auch Besucherin der Tropfsteinhöhle im Kiekeberg, reißt mich eine solche Höhle natürlich nicht mehr so aus den Socken, wie jemanden, der bisher die Worte Stalaktiten und Stalakmiten noch nie gehört hat. Aber schön war es dennoch, alleine aufgrund der Größe der Höhle.
Nachmittags haben Sam und ich uns nochmal auf die Räder geschwungen und sind die Hauptstraße in die andere Richtung runtergefahren. Mein Hintern hat sich noch drei Tage später bemerkbar gemacht. Denn neben der fehlenden Höhe, gab es vor allem auch keine anständige Federung bei den Rädern...
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