Da bin ich den ersten Tag alleine unterwegs und gerade mal 1,5 Stunden nicht mehr bei Nicole und Flo, da habe ich schon mein Zugticket verloren... Es muss mir beim Frühstück kaufen irgendwie aus der Tasche gefallen sein. Oder ich finde es nachher irgendwo in meinen Rucksäcken. (Anmerkung der Redaktion: habe ich nicht)
Auf jeden Fall ist das mit den Zugtickets in China nicht ganz so einfach. Zum einen muss man seinen Pass vorlegen, wenn man eines kaufen will. Das hatte mir kurz Hoffnung gemacht, dass ich das Ticket evtl. einfach neu ausdrucken lassen könnte. Zum anderen kann man diese nur bis spätestens 25min vor Abfahrt erstehen. Dafür war ich dann leider zu spät. Also warte ich jetzt 2,5 Stunden auf den nächsten Zug und habe die ca. 70€ nochmal investiert. Wenn man bedenkt, dass die Strecke zwischen Shanghai und Peking über 1.200km beträgt, ist das kein so schlechter Preis. Außerdem ist es ein Schnellzug, der nur knapp über 5h braucht.
Woher man aber auf den ersten Blick weiß, an welchen Schalter man sich dafür anstellen muss, habe ich noch nicht verstanden. Aber immerhin gab es einen sehr netten jungen Chinesen, der des Englischen mächtig und sehr hilfsbereit war.
Dafür hatte ich aber immerhin mal ordentlich Zeit, um ein wenig zu schreiben und zu lesen. Oder mir einfach die Leute in der riesigen Bahnhofshalle anzugucken...
In China wartet man übrigens immer in den großen Hallen. 25min bis 5min vor Abfahrtwird man dann für den jeweiligen Zug auf den Bahnsteig gelassen, die ansosnten total verwaist sind aber dafür schön glänzen...
Die Züge sind mal sensationell geräumig und mit großzügigem Fußraum ausgestattet.
Ich hatte mich bbewusst entschieden, mit dem Zug zu fahren, obwohl fliegen auch nicht teurer gewesen wäre. Aber ich wollte wenigstens etwas von der Landschaft außerhalb der Städte sehen.
Sehr skurril zum Teil. Zum einen gibt es immer und überall Baustellen, wo wohnblöcke scheinbar einfach so in die Landschaft geklotzt werden, ohne dass gefühlt eine Stadt in der Nähe wäre. Dann wiederum gibt es Abschnitte, in denen man eine Landschaft mit Reisfeldern und Bauern mit Strohhüten sieht, wie man sich das für Thailand und Vietnam vorstellen würde. An wiederum anderen Abschnitten stehen unzählige riesige Gewächshäuser und dazwischen kleine Siedlungen. So als, gäbe es für die Leute nichts anderes. Arbeiten in den Gewächshäusern und schlafen nebenan. Drumherum weiter nichts.
Das ist ein Gedanke, den ich in den ersten Wochen schon ein paar mal hatte. Irgendwie ist es komisch, dass ich hier bin, weil ich die Entscheidung gefällt habe, dass für mich Arbeiten nicht alles sein kann und man das Leben zwischendurch auch einfach genießen muss, ohne zu wissen, was danach. Kommt. Und dann suche ich mir am Anfang ein Land aus, in dem es nur um das Arbeiten zu gehen scheint. 5 Tage Urlaub hat ein Chinese i.d.R. Und arbeitet meist auch noch an 7 Tagen in der Woche. Und trotzdem beschwert sich keiner. Alle wollen immer noch mehr dazulernen. Lernen ist wichtig! Andererseits merkt man auch, dass sich einiges tut. Leute, wie Cherry, die vom Land in die Stadt kommen und innerhalb kürzester Zeit lernen, wie die Leute das im Westen gerne haben, serviceorientiert, freundlich, und auch ihre Chancen darin erkennen. In den Hostels trifft man viele junge Chinesen, die gerade vom Studieren "abroad" kommen. Hier tut sich eine ganze Menge, nicht nur was die Baustellen angeht, die 24/7 bespielt werden.
Bis ich in Peking einfahre, habe ich nicht einmal blauen Himmel gesehen. Ist das jetzt die ganze Zeit Smog oder nur Dunst? Auf jeden Fall fällt mir auf, dass es um 20 Uhr, als ich an meinem Hostel ankomme noch immer einigermassen hell ist. Ca. Eine Stunde länger, als in Shanghai. Das ist ja schonmal etwas :)
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