Dienstag, 9. Dezember 2014

Wie ich in Akaroa fast mit Delphinen schwamm und bye, bye Kiwis!

Nun war es schon soweit. Nach mehr als drei Wochen reisen in Neuseeland stand die letzte Etappe an. Die letzten beide Nächte übernachtete ich dankenswerterweise nochmal bei Tina und ihrer Familie und hatte mir zudem noch ein Auto gemietet. Zum einen wollte ich noch nach Akaroa, wo man zwar auch mit dem Bus hinkam, aber sehr eingeschränkt war. Und zum anderen ging mein Flieger am nächsten Tag um 6 Uhr, was hieß, dass ich um 3 Uhr aufstehen musste. Ich wollte die Gastfreundschaft ja nicht zu sehr ausnutzen ;)

Die Fahrt nach Akaroa war schon traumhaft schön, aber auch echt anstrengend. Nicht nur, dass ich mich ordentlich konzentrieren musste, weil ich auf der falschen Seite fuhr. Es ging auch noch ordentlich in Serpentinen die Hügel hoch und runter und das auf schön engen Straßen. Dort angekommen begab ich mich gleich zum Pier. Dank Tina's Hinweis hatte ich mir schon in der ersten Wochen einen Gutschein für's Schwimmen mit Delphinen auf Grab One, dem neuseeländischen Groupon - gebucht. Nicht dass ich das schon immer und unbedingt mal in meinem Leben machen wollte. Aber für den halben Preis fand ich es testenswert. 

Wir waren eine Gruppe von sechs Personen, wovon fünf ins Wasser wollten und einer nur Begleitung war. Zunächst bekamen wir dann erstmal unsere dicken Neoprenanzüge. Das Wasser hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 11 Grad, halleluja! Danach ging es direkt auf's Boot, wo wir noch ein paar Instruktionen bekamen. Das spezielle an der Tour war, dass wir versuchen würden, mit den Hector-Delphinen zu schwimmen, einer bedrohten Art, von denen es nicht mehr viele gibt. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltern werden die Delphine hier nicht getrackt, man weiß also immer nur ungefähr, wo sie sich aufhalten könnten und muss manchmal lange suchen, bis man sie findet. Sobald wir Delphine sehen würden, warten wir, ob sie zum Boot kommen. Tun sie dieses, warten wir noch ein bißchen und dürfen dann ins Wasser. Alle einzeln und mit Abstand, damit die Tiere keine Angst bekommen. Wenn wir Glück hätten, würden sie dann nach einer Zeit zu uns kommen und um uns herum Schwimmen.

So weit, so gut. Mir wurde erstmal schön schlecht, nach 20 min in dieser Nußschale auf dem ziemlich unruhigen Wasser. Also war ich froh, als wir endlich ein paar Delphine entdeckten und nach ein bißchen Zeit ins Wasser durften. Als dann allerdings das Wasser so langsam am Rücken durch den Reißverschluss in den Anzug lief, blieb mir kurz die Luft weg. Aber in der Tat, nach ein paar Minuten strampeln und paddeln im Wasser wurde einem wieder warm und dann war es ganz angenehm. Die Delphine dagegen fanden es wohl nicht so spannend mit uns, die waren wieder weg... Also sind wir wieder zurück ins Boot und nochmal zwanzig Minuten rumgefahren, bis wir die nächste Möglichkeit ausmachten. Da war es allerdings ziemlich das gleiche Spiel. Und da wir bei diesen Temperaturen nur eine bestimmte Zeit in den Neos stecken durften, ging es danach dann wieder zurück in den Hafen. Auf dem Weg dahin gab es für jeden eine warme 'Dusche' - ein Schlauch mit warmen Wasser wurde uns am Nacken für ein paar Minuten in den Anzug gesteckt, damit wir wieder aufwärmen konnten und dann gab es noch ne Tasse heiße Schokolade. Die bei voller Fahrt zu trinken stellte sich aber auch als relativ schwierig heraus. Nach der Rückkehr und dem Umziehen bekamen wir aber noch 80% des gezahlten Geldes zurück, da wir nicht wirklich mit den Delphinen geschwommen waren, sondern eher alleine im Wasser gespaddelt sind. Am Ende hat mich die ganze Nummer also nur ca. 20€ gekostet. Ok für das, was wir bekommen haben.


Zurück an Land ging ich noch mit Lisa, einer deutschen Mitfahrerin vom Boot, eine Kleinigkeit essen und durch die Läden im Ort bummeln und machte mich dann auf den Rückweg. 





Kurz nachdem ich losgefahren war, fiel mir eine kleine gelbe Lampe auf, die da hinter meinem Lenkrad leuchtete... Ich hatte gedacht, wenn ich das Auto nur einen Tag brauche, würde auch ein altes Modell reichen. Immerhin kostete mich auch dieses schon 90NZ$. Was soll schon passieren?Nach ein bißchen googlen fand ich heraus, dass die Lampe anzeigte, dass irgendetwas mit dem Motor sei. Andererseits bedeutet gelb aber auch, dass man 'erst' demnächst eine Werkstatt aufsuchen soll und noch nicht, wie bei den roten Lämpchen nötig, das Auto direkt abstellen muss. Ich rief dann nochmal bei der Autovermietung an, und auch die sagte mir, ich solle ruhig weiterfahren und das Auto ganz normal am nächsten Tag am Flughafen abgeben. Also machte ich das, leicht nervös, aber es funktionierte. Und am nächsten Morgen fuhr ich noch eine halbe Stunde früher los, als nötig, nur für den Fall, dass doch noch etwas passieren würde und ich Tina aus dem Bett klingeln müsste, um meinen Flug zu erwischen. Aber auch das funktionierte wunderbar. 

Und dann war mein Abenteuer Neuseeland auch schon beendet. Ganz sicher werde ich hierher nochmal zurückkommen! Ich bin echt angefixt, von alle der Schönheit, Freundlickeit und Fröhlichkeit, die es hier überall gibt. Wenn es nur nicht so weit weg wäre. Zum ersten Mal auf meiner Reise habe ich mich geärgert, dass ich schon gebuchte Flüge habe. Hier hätte ich sicher auch locker sechs Wochen verbringen können. Andererseits gab es ja auch noch so vieles anderes zu entdecken. 

Also vielen Dank nochmal an Tina & Co. Es war schön, Euch nach so langer Zeit mal wieder zu sehen. Ich habe mich superwohl in Eurem Haus gefühlt und Das Essen war echt grandios. Ich kann durchaus verstehen, dass ihr dieses Land für Euch ausgewählt habt, auch wenn ich mich bei der Stadt vielleicht anders entschieden hätte ;)

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