Montag, 15. Dezember 2014

Die Maui-Combo

Weiter ging es nach Maui. Stilecht mit Hawaiian Airlines. Bis jetzt hatte ich allerdings noch keine Lei - die Blumenketten - bekommen. Ist doch alles Beschiss hier ;)

Als erstes holte ich am Flughafen mein Auto ab. Das war gleich der nächste Beschiss. Auto 14$ pro Tag, ausreichende Versicherung 40$ am Tag... Auf Big Island war ich dann immerhin schon so schlau, mir ein Angebot mit Versicherung rauszusuchen. Am besten kriegte ich es aber später ab San Francisco hin. Dank der VPN, die ich noch von Flo und Nicole in Shanghai hatte, erzählte ich den Suchmaschinen quasi, dass ich in Deutschland wäre. Dann bekommt man automatisch Angebote inkl. der nötigen Versicherungen und zu einem deutlich niedrigeren Preis. Am Ende bezahlte ich dort für 12 Tage so viel, wie auf Hawaii für 4 oder 5 Tage. Man lernt ja immer dazu auf so einer Reise... 

Auf ein Navi habe ich dann aber verzichtet. Gibt ja eh kaum Straßen hier, da geht es sicher auch ohne. Nur zum Hostel zu finden wurde dann doch etwas schwierig. Aber nach ein bisschen Zeit und mit Hilfe der diversen Karten, die ich mir vom Flughafen mitgenommen hatte, war auch das geschafft. Und dann wurde ich erstmal freundlich auf Deutsch begrüßt. Der Besitzer des Northshore Hostels ist nämlich mit einer Bielefelderin verheiratet. Wie auch immer er die kennengelernt hat. Bielefeld wäre jetzt nicht mein primäres Reiseziel. Wahrscheinlicher ist aber auch, dass sie zum Surfen auf Maui war, denke ich. Auf jeden Fall war es im Hostel sehr nett.

Zwei Stunden nach Ankunft hatte ich doch auch glatt schon eine kleine Reisegruppe von insgesamt vier Personen zusammen. Während ich auf der Couch saß, erkundigte Alina, aus Deutschland, sich hinter mir gerade über die Möglichkeiten, die Insel ohne Auto zu erkunden. Ich sprach sie an und bot an, sie die nächsten Tage gerne mitzunehmen, da ich nicht so viel Lust hatte, die ganze Zeit alleine zu fahren. Später unterhielt sie sich mit Jesus aus Spanien. Der gerade aufgrund eines Jobwechsels von Florida nach San Francisco gezogen war und die letzen zwei Wochen Urlaub auf Hawaii verbringen wollte. Er wollte auch mitkommen und brachte dann noch Jennifer aus Kanada mit ins Spiel. Sie hat, wie Alina und ich, ihren Job gekündigt und reist erstmal. Alina kommt übrigens aus der Chemiebranche und hat bei Clariant gearbeitet, die wiederum kannte ich, weil sie bei der Eintracht eine Loge hatten, als ich dort noch gearbeitet hatte. Die Welt ist so klein... 

Am nächsten Morgen machten wir uns also auf, die Road to Hana zu fahren. Das soll so schön sein, haben alle gesagt. Ist sie auch. Zwischendurch haben wir ein paar Stopps eingelegt. Zunächst an einer Stelle, wo es einen schönen Trail durch einen Bambuswald zu einem Wasserfall geben soll. Den Tipp hatte ich von einer anderen Hostelbewohnerin bekommen. Die Stelle ist nicht als offizielle Station der Road to Hana - ist übrigens ein Ort im Nordosten der Insel - ausgewiesen. Deshalb soll es nicht so überbevölkert, wie an anderen Stellen sein. Dafür war aber auch der Trail nicht so gut ausgewiesen... Aber nach ein bißchen suchen und klettern haben wir ihn dann doch gefunden, den Wasserfall. 




Nachdem wir auch noch den Weg zurück zum Auto gefunden hatten, ging es weiter entlang der Straße. Immer dort, wo wir wussten, dass etwas Spezielles sein sollte, stiegen wir aus. Oder einfach, weil es gerade so schön an der Stelle war. Z.B. Die Aussicht...


Oder weil uns mal wieder ein Wasserfall über den Weg lief.


Fest vorgesehen war auf jeden Fall der Black Sand Beach. Und in der Tat, ist der, vor allem bei solch einem Wetter kaum zu toppen. Allerdings eher zum Angucken und Fotografieren. Wie an vielen anderen Stränden, sollte man hier wegen der starken Strömung lieber nicht ins Wasser gehen. Aber, kein Wunder, dass hier auch gerne mal Fotoshootings veranstaltet werden, finde ich.




Der letzte geplante Stopp lag schon hinter Hana. Die Seven Sacred Pools. Warum die heilig sind, keine Ahnung. Auf jeden Fall kommen hier ziemlich viele Leute hin. Und fast so viele baden darin, dass man sich das gut überlegen sollte, ob man da wirklich rein springen will. Als wir da waren, waren nicht alle Pools mit Wasser gefüllt. Am Ende ist es aber auch hauptsächlich der größte von ihnen, mit Wasserfall, das beliebte Fotomotiv.


Weil einfach zurückfahren langweilig gewesen wäre, sind wir danach weitergefahren, verbotenerweise. Denn ein Teil der folgenden Straße, die den Haleakala-Vulkan umrundet, ist nicht befestigt. Dort darf man eigentlich mit den Mietwagen nicht rüberfahren. Baut man dort oder auch irgendwann später einen Unfall, fällt der Versicherungsschutz weg. Seht Ihr, wie abenteuerlustig ich geworden bin ;) Die Strecke hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Und tatsächlich hatte uns der Hostelbesitzer auch gesagt, dass die Straße inzwischen in Ordnung ist, man will nur verhindern, dass alle Touristen überall rumschwirren. Als wir langsam den Osten umrundet hatten, fing die Sonne an unterzugehen. Und wir fingen an auszuflippen :) Sonnenuntergänge auf Hawaii sind der Hammer! Wir sind noch diverse Male angehalten, um Fotos zu machen und uns dieses Schauspiel anzugucken. Und andererseits sind wir immer dem Sonnenuntergang hinterhergejagt, in der Hoffnung, hinter der nächsten Ecke nochmal so einen Anblick zu haben. Das war auf jeden Fall ein richtig gutes und schönes Erlebnis. 



Am nächsten Tag ging es dann in der gleichen Besetzung in die andere Richtung. Dieses Mal wollten wir den westlichen Teil der Insel umrunden. Die hatte noch so einen Teil, der nicht gefahren werden durfte. Dieses Mal wohl eher, weil die Straße nicht besonders breit und relativ dicht am Abgrund war. Aber die May-Britt ist ja eine sichere Fahrerin und lässt sich in ihrer Weltreise-Laune auch von keinem hinter ihr quengelnden und drängelnden Einheimischen aus der Ruhe bringen :) 


Erster Halt war das Nakalele-Blowhole, quasi ein falscher Geysir. Durch ein Loch im Lavagestein wird durch den Druck der Brandung von der Seite Wasser in die Luft geschossen, so dass es aussieht, wie ein Geysir. Hat aber sonst nix damit zu tun. Sieht ganz nett aus. Kann mich aber nicht wirklich beeindrucken, da ich während der Projektreisen in der Schulzeit nach Island auch schonmal echte Geysire gesehen habe. Billige Kopien sind nix für mich ;)



Später machten wir noch an der Südwestküste in Lahaina, einem größeren Touristenort halt und legten uns für zwei Stündchen in die Sonne. Jennifer und Alina machten dann auch gleich mal Bekanntschaft mit zwei Typen, die auf Hawaii ihre Sozialstunden ableisteten. Die sahen zwar obdachlos aus, waren es aber gar nicht... De eine von denen war wohl irgendwie ein bisschen ausgetickt, weil er Streit mit seiner Ex hatte und deshalb verurteilt worden. Aber das war nur eine Ausnahme... In der Tat wirkte er eigentlich ganz nett, verpeilt, aber nicht beängstigend. Und er gab Jennifer noch ein paar Tipps, wo man in der Gegend für Unterkunft und Verpflegung arbeiten konnte. Sie wollte nämlich länger auf Hawaii bleiben. Dabei fällt mir noch, hier hätte ich noch einen Tipp -und hier waren wir Mädels uns ziemlich einig - ist ja schön, wenn die Männer lässige Shorts tragen. Aber es ist sowas von unsexy, wenn die so locker und tief sitzen, dass man sehen kann, ob rasiert wird oder nicht... Das ist nicht das erste, was uns interessiert!




Später ging es dann noch weiter zum Big Beach. Hier hatten wir uns sagen lassen, dass hier am Wochenende die Leute herkommen, um auf den Sonnenuntergang zu warten. Dazu sollen ältere Männer aus den ansässigen Stämmen nackt Trommeln spielen. Wenn das mal nichts ist! Und in diesem Fall gehört das dann ja auch einfach zur Performance ;) 

Der Sonnenuntergang war auch wieder atemberaubend. Wir hatten uns noch schön Sushi zum Abendessen besorgt, welches wir währenddessen verputzten. Trommler waren allerdings keine da. Inzwischen wissen wir, dass das sonntags stattfindet. Und es soll wirklich sehr unterhaltsam sein.


Am dritten Tag machten nur noch wir Mädels uns auf den Weg. Jesus wollte nicht früh aufstehen. Und wir standen richtig früh auf. 3 Uhr. Der Plan war, den Sonnenaufgang vom Haleakala zu sehen. Und um da raufzukommen benötigt man ein bisschen Zeit. Das Ergebnis sah dann so aus...


Auf dieser Reise soll es einfach nicht so richtig klappen, mit den Sonnenaufgängen, abgesehen vom Uluru. Wir haben uns dann also direkt wieder auf den Weg nach unten gemacht und dann am Little Beach noch ein bißchen Schlaf nachgeholt. Mittags haben wir uns in Richtung Paia aufgemacht. Ein bisschen bummeln und richtig lecker Fischburger essen im Paia Fish Market. Danke für den Tipp, Katrin! Auf dem Rückweg ins Hostel gab es noch einen kurzen Stopp am (Kite-)Surfer Strand. Aber bei dem immer noch bescheidenen Wetter war da nicht ganz so viel los. 





Am nächsten Morgen ging es für mich dann schon wieder zum Flughafen und weiter nach Big Island. Die Tage auf Maui waren ein Heidenspaß. Wir waren wirklich alle auf einer Wellenlänge und die anderen konnten tatsächlich auch auf Anhieb mit meinem Humor umgehen, hatten sogar den gleichen. Und Maui war deutlich schöner, als Oahu. Das Beste kam dann aber erst noch.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Von Neuseeland über Sydney nach Hawaii - Aloha!

Bevor es nach Hawaii ging, verbrachte ich noch eine Nacht in Sydney. Das die Neuseeland-Flüge nicht Teil des round-the-world-Tickets waren, hatte mir das Reisebüro lieber einen Tag Puffer eingebaut, um keine Probleme bei Verspätungen zu bekommen. Trotz der kurzen Nacht und des Fluges, ohne Schlaf machte ich mich direkt wieder vom Hostel aus mit der Fähre auf den Weg nach Manly Beach. Dort erstand ich erstmal meine coole Sonnenbrille ;) Ich leiste mir ja gerne mal was Schönes zwischendurch. Aber Sonnenbrillen dürfen immer nur die günstigen sein. Zu oft verliere ich die Dinger, setze oder lege mich drauf, dass sie kaputt gehen. Gut dass ich da dieses Modell für 10 AUS$ fand. 


Danach ging es erstmal an den Strand, entspannen und Leute gucken. Und es war wirklich ein herrlicher Frühlingstag mit ca. 20 Grad. Hinterher schlenderte ich noch ein bißchen durch die Läden und kaufte auf dem Rückweg noch ein paar TimTams und sonstige leckere Sachen, die ich sonst nicht bekomme. Das mit den TimTams war allerdings keine gute Idee, kann ich Euch schonmal sagen. In Regionen, wo um die 30 Grad sind, halten sie irgendwie nicht so lange...


Abends war ich mit Belinda, die ich in Peking kennengelernt hatte verabredet. Eine Freundin von ihr hatte Geburtstag und ich durfte netterweise mit den vier Mädels und einem Kumpel essen und hinterher noch feiern gehen. Zuerst gab es richtig leckeres Essen in einem netten und offensichtlich szenigen Lokal in Downtown und danach gingen wir in den Ivy Pool Club. Angeblich der angesagteste Club der Stadt zur Zeit. Und das sollte einem dann auch mal 40 AUS$ wert sein... In der Tat war der Laden ganz nett und hatte diverse verschiedene Tanzflächen. Der größte Teil war aber open air. Für meinen Geschmack zu dieser Zeit des Jahres noch deutlich zu frisch, außerdem fing es zwischendurch auch noch ein bisschen an, zu regnen. 


Man beachte bitte meine sensationellen Schuhe! Die glitzern :) Genau für solche Gelegenheiten hatte ich mir die noch in Bangkok gekauft. Damit ich in Momenten, in denen ich sonst an der Tür vermutlich Probleme bekommen würde, was habe, was funktioniert. Badeschuhe aus Plastik für 3$ ;)

Alles in allem war es ein sehr netter Abend. Als ich aber gegen eins zurück im Hostel war, war ich aber auch komplett fertig. Ich war schon auf der Couch im Club fast eingeschlafen. Da ich zu diesem Zeitpunkt aber auch schon 24 Stunden wach war, ist das durchaus zu entschuldigen. Den nächsten Tag verbrachte ich dann komplett auf der Couch im Hostel, bis ich abends Richtung Flughafen fuhr, um den Flieger nach Honululu zu besteigen.

Und dann war ich auf Hawaii! Wer will da nicht wenigstens einmal im Leben hin? Ich auch, also hatte ich das in meinen Plan gequetscht. Und ich hatte wirklich hohe Erwartungen, auch wenn man mir vorher schon gesagt hatte, dass ich nicht zu viel Zeit auf Oahu sondern lieber mehr auf den anderen Inseln verbringen sollte.

Endlich wieder Wärme :) Und zwar nicht zu knapp. Ach ja, und Luftfeuchtigkeit, ohne Ende. Wobei ich damit leben kann, wenn ich nicht gerade mein Gepäck durch die Gegend schleppen muss. 

Ich landete am 21. September morgens in Honolulu und das, obwohl ich auch am 21.9. abends in Sydney losgeflogen war. Dank Datumsgrenze hatte dieser Tag für mich über 40 Stunden.

Nachdem ich in meinem Hostel angekommen und mich eingerichtet hatte, ging erst einmal wieder das Recherchieren los. Boah, wie mir das manchmal auf den Sack geht... Wo will ich hin, wann will ich da hin, wie komme ich da hin, klappt das zu den Zeiten, die ich mir vorstelle, etc. etc. Eeeeewig dauert das manchmal. In den USA kommt dann jedesmal noch die Frage hinzu, ob man sich ein Auto mietet oder nicht. Es ist hier einfach irgendwie nicht vorgesehen, dass jemand ohne Auto leben könnte. Naja, am Ende beschloss ich dann noch 3 Tage auf Oahu zu bleiben, dann für vier Tage nach Maui und fünf Tage nach Big Island zu gehen. Für letztere beiden Inseln würde ich dann auch jeweils ein Mietauto nehmen. 

Nachmittags machte ich mich dann nochmal auf den Weg, einen Blick auf Waikiki-Beach zu werfen. Gelang mir nicht ganz, weil ich einmal die falsche Abzweigung nahm, aber ich hatte ja noch ein paar Tage Zeit, um dort hinzugehen. Stattdessen fand ich aber ganz in der Nähe vom Hostel einen Bubble Tea Laden, der gerade neu eröffnet hatte. Dort trank ich einen Avocado-Smoothie, der so sensationell gut war, dass ich den folgenden Tagen hier jedesmal einen Zwischenstopp einlegte. Je nachdem, wie das Frühstück ausgefallen war, mit oder ohne Bubbles :) Da die Dinger aus Gelantine sind, eignen sie sich ganz gut den Magen zu stopfen. Wobei das der Avocado-Smoothie an sich auch schon macht. Ich bin allerdings während meiner Reise auch zu einer guten Frühstückerin geworden. So ein Bagel mit Erdnussbutter UND Nutella, einer Banane und einem großen Café Latte geht immer. Das hält dann auch ganz gut vor, um stundenlang die jeweiligen Orte zu erkunden. Für die Nutella bin ich dann auch einen Abend jeweils 45 min zum Supermarkt und zurück gelaufen, weil sie überall anders nur die beknackten Hershey's Aufstriche hatten. 

Neben dem Bubble Tea fand ich vor allem aber auch viele Obdachlose in den Straßen. Das hatte ich so nicht erwartet und fand es ziemlich befremdlich. Es ist nicht so, dass einem diese Personen Angst machen würden. Sie leben mehr oder weniger friedlich vor sich hin. Und bei dem Klima ist es ja auch verständlich, dass man sich hier eher aufhalten mag, als irgendwo, wo es über den Winter wahnsinnig kalt wird. Es waren nur so viele. Und für mich passt das irgendwie nicht zum Paradies. 

Am nächsten Tag ging es dann gleich morgens Richtung Waikiki. Da ist ja man gut was los. Am Strand und in den Straßen dahinter. Shoppingmöglichkeiten ohne Ende und ein Hotelbunker neben dem anderen. Der Strand vor den großen, teuren Hotels ist auch eindeutig de schönste. Liege und Sonnenschirm kann man für schlanke 25$ für, ich glaube, zwei Stunden mieten. Ist klar, ne. Ich ging erstmal an der Waterfront weiter bis zu den Piers und dann landeinwärts an ein paar Sehenswürdigkeiten, die meist etwas mit King Kamehameha zu tun hatten weiter. Jetzt weiß ich also auch endlich, wie die Clubbetreiber in Frankfurt darauf kamen, ihren Laden, in dem ich u.a. meinen Ausstand gegeben habe, King Kamehameha zu nennen. Das ist der - oder sogar mehrere - ehemalige König von Hawaii. Da wären wir wieder beim Thema Geschichtsstunde live.





Der dritte Tag war zur Insel-Umrundung vorgesehen. Auf Oahu gibt es immerhin noch ein ganz gutes Bus-System und mit einem kann man eben um die gesamte Insel, entlang an den einzelnen Stränden fahren. Hier und da bin ich immer mal wieder ausgestiegen und später weitergefahren. Und, wie viele andere auch, finde ich, dass die North Shore deutlich, deutlich schöner ist, als Honululu. Aber auch deutlich kleiner und in der Nebensaison ist dort nicht ganz so viel los. Leider war auch gerade keine Saison für die großen Wellen, das geht erst so gegen Ende Oktober los, je nachdem wo man sich gerade befindet. In den Dörfern fühlte ich mich teilweise ein wenig fehl am Platz. Die Leute sind ja alle sowas von 'Hang Loose' und soooo laid back. Komm ich nicht klar drauf. 






Übrigens ist nicht nur das Bussystem gut, sondern auch die Busse an sich. Auf denen kann man ganz einfach sein Fahrrad mitnehmen, sogar völlig unabhängig davon, ob der Bus voll ist oder nicht. Das wäre mal was für Deutschland. 


Schöne Anekdote zur Eigenart der Amerikaner nochmal, vom Rückweg nach Honululu: im November standen Wahlen an und der Wahlkampf war voll im Gange. Unter anderem engagieren sich Freiwillige darin, in dem sie sich mit einem Schild, auf dem der Name des Kongressabgeordneten, den sie unterstützen, steht, an belebte Kreuzungen setzen, lächeln und winken. Je nachdem, welche Spur gerade grün hat, richten sie ihren Stuhl aus. Ehrlich!? Glaubt Ihr, dass das die Meinung der Leute beeinflusst, die wählen gehen?


Bevor es dann weitergehen würde nach Maui, nahm ich mir am nächsten Vormittag noch das Erklimmen des Diamond Head vor. Gute Idee, dass in der Mittagshitze zu machen... Aber da war ich nicht die einzige. Auf halbem Weg traf ich ein Ehepaar, die auch im guten Tempo hochmarschierten. Allerdings beköagte sie sich, dass er so schnell gehen würde. Dann sprach sie mich an, wie ich den Trail einschätzen würde. Ich war der Meinung, dass er auf jeden Fall kein leichter war. Daraufhin bedankte sie sich. Das wäre auch ihre Meinung. Und wenn ich, die so sportlich und fit aussehen würde :) das sage, muss es ja wohl auch so sein. Oben angekommen eröffnete sich uns aber tatsächlich eine tolle Aussicht über Waikiki. Hatte sich doch mal wieder gelohnt, auch wenn ich selbst beim Fotos machen noch ein knallrotes Gesicht von der Anstrengung hatte. 




Hinterher ruhte ich mich dann auch nur noch ein bißchen am Strand aus. Ach ja, herrlich bei dem Wetter...

Bevor ich mich abends auf den Rückweg machte, habe ich noch einen Umweg über's Shopping Center gemacht. Meine Turnschuhe waren nach drei Monaten schon ganz schön abgelatscht. Und sowas gibt es ja nun mal in den USA immer schön billig. So fand ich denn tatsächlich das gleiche Modell, was ich gerade hatte, nur in einer leicht anderen Farbe - neongelb anstatt hellblau - aber die passte ja ganz gut zu meinem mittlerweile ganz netten Teint ;) Und im Vergleich zu Deutschland haben sie auch nur die Hälfte gekostet.


Dienstag, 9. Dezember 2014

Wie ich in Akaroa fast mit Delphinen schwamm und bye, bye Kiwis!

Nun war es schon soweit. Nach mehr als drei Wochen reisen in Neuseeland stand die letzte Etappe an. Die letzten beide Nächte übernachtete ich dankenswerterweise nochmal bei Tina und ihrer Familie und hatte mir zudem noch ein Auto gemietet. Zum einen wollte ich noch nach Akaroa, wo man zwar auch mit dem Bus hinkam, aber sehr eingeschränkt war. Und zum anderen ging mein Flieger am nächsten Tag um 6 Uhr, was hieß, dass ich um 3 Uhr aufstehen musste. Ich wollte die Gastfreundschaft ja nicht zu sehr ausnutzen ;)

Die Fahrt nach Akaroa war schon traumhaft schön, aber auch echt anstrengend. Nicht nur, dass ich mich ordentlich konzentrieren musste, weil ich auf der falschen Seite fuhr. Es ging auch noch ordentlich in Serpentinen die Hügel hoch und runter und das auf schön engen Straßen. Dort angekommen begab ich mich gleich zum Pier. Dank Tina's Hinweis hatte ich mir schon in der ersten Wochen einen Gutschein für's Schwimmen mit Delphinen auf Grab One, dem neuseeländischen Groupon - gebucht. Nicht dass ich das schon immer und unbedingt mal in meinem Leben machen wollte. Aber für den halben Preis fand ich es testenswert. 

Wir waren eine Gruppe von sechs Personen, wovon fünf ins Wasser wollten und einer nur Begleitung war. Zunächst bekamen wir dann erstmal unsere dicken Neoprenanzüge. Das Wasser hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 11 Grad, halleluja! Danach ging es direkt auf's Boot, wo wir noch ein paar Instruktionen bekamen. Das spezielle an der Tour war, dass wir versuchen würden, mit den Hector-Delphinen zu schwimmen, einer bedrohten Art, von denen es nicht mehr viele gibt. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltern werden die Delphine hier nicht getrackt, man weiß also immer nur ungefähr, wo sie sich aufhalten könnten und muss manchmal lange suchen, bis man sie findet. Sobald wir Delphine sehen würden, warten wir, ob sie zum Boot kommen. Tun sie dieses, warten wir noch ein bißchen und dürfen dann ins Wasser. Alle einzeln und mit Abstand, damit die Tiere keine Angst bekommen. Wenn wir Glück hätten, würden sie dann nach einer Zeit zu uns kommen und um uns herum Schwimmen.

So weit, so gut. Mir wurde erstmal schön schlecht, nach 20 min in dieser Nußschale auf dem ziemlich unruhigen Wasser. Also war ich froh, als wir endlich ein paar Delphine entdeckten und nach ein bißchen Zeit ins Wasser durften. Als dann allerdings das Wasser so langsam am Rücken durch den Reißverschluss in den Anzug lief, blieb mir kurz die Luft weg. Aber in der Tat, nach ein paar Minuten strampeln und paddeln im Wasser wurde einem wieder warm und dann war es ganz angenehm. Die Delphine dagegen fanden es wohl nicht so spannend mit uns, die waren wieder weg... Also sind wir wieder zurück ins Boot und nochmal zwanzig Minuten rumgefahren, bis wir die nächste Möglichkeit ausmachten. Da war es allerdings ziemlich das gleiche Spiel. Und da wir bei diesen Temperaturen nur eine bestimmte Zeit in den Neos stecken durften, ging es danach dann wieder zurück in den Hafen. Auf dem Weg dahin gab es für jeden eine warme 'Dusche' - ein Schlauch mit warmen Wasser wurde uns am Nacken für ein paar Minuten in den Anzug gesteckt, damit wir wieder aufwärmen konnten und dann gab es noch ne Tasse heiße Schokolade. Die bei voller Fahrt zu trinken stellte sich aber auch als relativ schwierig heraus. Nach der Rückkehr und dem Umziehen bekamen wir aber noch 80% des gezahlten Geldes zurück, da wir nicht wirklich mit den Delphinen geschwommen waren, sondern eher alleine im Wasser gespaddelt sind. Am Ende hat mich die ganze Nummer also nur ca. 20€ gekostet. Ok für das, was wir bekommen haben.


Zurück an Land ging ich noch mit Lisa, einer deutschen Mitfahrerin vom Boot, eine Kleinigkeit essen und durch die Läden im Ort bummeln und machte mich dann auf den Rückweg. 





Kurz nachdem ich losgefahren war, fiel mir eine kleine gelbe Lampe auf, die da hinter meinem Lenkrad leuchtete... Ich hatte gedacht, wenn ich das Auto nur einen Tag brauche, würde auch ein altes Modell reichen. Immerhin kostete mich auch dieses schon 90NZ$. Was soll schon passieren?Nach ein bißchen googlen fand ich heraus, dass die Lampe anzeigte, dass irgendetwas mit dem Motor sei. Andererseits bedeutet gelb aber auch, dass man 'erst' demnächst eine Werkstatt aufsuchen soll und noch nicht, wie bei den roten Lämpchen nötig, das Auto direkt abstellen muss. Ich rief dann nochmal bei der Autovermietung an, und auch die sagte mir, ich solle ruhig weiterfahren und das Auto ganz normal am nächsten Tag am Flughafen abgeben. Also machte ich das, leicht nervös, aber es funktionierte. Und am nächsten Morgen fuhr ich noch eine halbe Stunde früher los, als nötig, nur für den Fall, dass doch noch etwas passieren würde und ich Tina aus dem Bett klingeln müsste, um meinen Flug zu erwischen. Aber auch das funktionierte wunderbar. 

Und dann war mein Abenteuer Neuseeland auch schon beendet. Ganz sicher werde ich hierher nochmal zurückkommen! Ich bin echt angefixt, von alle der Schönheit, Freundlickeit und Fröhlichkeit, die es hier überall gibt. Wenn es nur nicht so weit weg wäre. Zum ersten Mal auf meiner Reise habe ich mich geärgert, dass ich schon gebuchte Flüge habe. Hier hätte ich sicher auch locker sechs Wochen verbringen können. Andererseits gab es ja auch noch so vieles anderes zu entdecken. 

Also vielen Dank nochmal an Tina & Co. Es war schön, Euch nach so langer Zeit mal wieder zu sehen. Ich habe mich superwohl in Eurem Haus gefühlt und Das Essen war echt grandios. Ich kann durchaus verstehen, dass ihr dieses Land für Euch ausgewählt habt, auch wenn ich mich bei der Stadt vielleicht anders entschieden hätte ;)

Montag, 8. Dezember 2014

Fish & Chips, Robben und Wind in Kaikoura

Zack, nächster Stopp. Diesmal Kaikoura, an der Ostküste. Bekannt als Dreh- und Angelpunkt für Whale-Watching, Delphin-Schwimmen, riesige Robben-Kolonien, usw.


Robben sieht man tatsächlich schon auf der Fahrt in die Stadt. Ca. 20km vorher, von Norden kommend, erstreckt sich ein ewig langer Streifen, an dem tausende von den Tieren auf Steinen liegen und chillen.

In Kaikoura würde ich zwei Nächte verbringen. Einen ganzen und zwei halbe Tage. Das Hostel lag ziemlich am Ende der Hauptstraße, was aber nicht so schlimm war, da die ganze Stadt nur 3.500 Einwohner hat und deshalb auch nicht wirklich groß ist. Aber irgendwie fühlte ich mich hier trotzdem erstaunlich wohl. 

Für den angebrochenen Tag beschloss ich erstmal ins 'Zentrum' zu gehen und mir einen Kaffee zu holen. Danach lief ich einfach bis zum Ende der Hauptstraße und wieder zurück. Zwischendurch bummelte ich durch die kleinen Läden mit allerlei Krimskrams und Souvenirs und unterstützte die lokale Wirtschaft. Alles natürlich im Rahmen. Aber dem neuseeländischen Honig, der sooo gut sein soll und den Handstulpen (heißen die wirklich so oder gibt es dafür ein besseres Wort?) aus Lammwolle konnte ich einfach nicht wiederstehen. 
Beim Spazierengehen am Strand fand ich dann dieses Ding (ja, das sind auch die Stulpen, schöne ne :) ?). Normalerweise kenne ich das aus den Souvenirläden dieser Welt, wo es diese Dinger als Ketten, Ohrringe, usw. gibt. Kann mir jemand sagen, was das ist? Ist das echt oder nur Teil einer Kette, die jemand verloren hat ;)


Der Versuch, spontan ins Kino gehen scheiterte natürlich wieder aus bekannten Gründen... So schlenderte ich in der Dämmerung (Gott, es hätte so romantisch sein können, wenn ich nicht alleine gewesen wäre ;) ) zurück Richtung Hostel und verbrachte den Abend in meinem Zimmer bei meinen, zur Abwechslung mal, asiatischen Zimmergenossen. 






Ach, nicht zu vergessen, mein Abendessen! Das nahm ich bei Cooper's Catch zu mir. Das hatte mir eine Zimmergenossin in Nelson empfohlen und sie hatte recht. Das waren die besten Fish & Chips, die ich jemals gegessen habe. So gut und so frisch. Wer jemals nach Kaikoura kommt, darf das nicht auslassen!


Am nächsten Morgen ging es erst Richtung Innenstadt und Coffee-Shop und dann in die andere Richtung gen Halbinsel. Dort machte ich den Peninsula Walk, auf dem man zum einen noch mehr Robben-Kolonien sehen konnte und, wie ich dann feststellte, ordentlich durchgepustet wurde, sobald man um die Spitze der Halbinsel herum kam. 

Eines der Highlights meiner Reise hatte ich aber direkt, nachdem ich das Hostel verließ. Ich überquerte die Straße und lief am Strand entlang, als ich ein Geräusch ca. 2m neben mir hörte. Als ich mich umdrehte, guckte ich in diese Augen und schmolz dahin...


Nicht nur, dass der (oder die) Kleine toootaaal süüüüß war, auch die Tatsache, dass er da lag, weil er wollte und gerade dort aus dem Wasser gekommen war und nicht, weil dass das Ende des Geheges war, machte es besonders. Und dann blieb er auch noch artig liegen und starrte mich an, bis ich meine Kamera ausgepackt und ca. 25 Fotos von ihm gemacht hatte. 

Da waren die Robben, die ich später noch auf dem Walk sah, ja schon fast wieder unspektakulär. Obwohl sie alles dafür taten, meine Aufmerksamkeit zu bekommen. 





Interessant ist es aber auch wieder gewesen, der chinesischen Touristengruppe, die zufällig gerade auch hier rumlief, zuzusehen. Wie bei Menschen, haben sie auch bei den Tieren keine Berührungsängste oder ignorieren vielmehr, dass man den Robben nicht zu nahe kommen soll, um deren natürliche Scheu vor den Menschen nicht aufzuheben oder auch, um sich selbst nicht in Gefahr zu begeben, je nachdem, ob z.B. gerade Paarungszeit oder nicht. Hauptsache gute Bilder! Und dafür geht man natürlich so dicht, wie möglich und dichter an die Tiere ran...

Als ich dann an die Stelle kam, wo man auf die Klippen kletterte und der Wind von Süden auf die Peninsula traf, traf er auch mich, mit voller Wucht. Gehen war nicht mehr ganz so einfach und man musste schon genau gucken, wie man sich zum Wind stellte, damit man noch atmen konnte. Aber gut war es trotzdem. Und wenn man dann irgendwann wieder wo hinkommt, wo der Wind wieder nachlässt, ist es ja auch gut. 




Bis nachmittags war ich dann wieder zurück und ging zum Abendessen, weil es so gut war, nochmal zu Cooper's Catch :) Danach beschloss ich den Tag mit einem Glas Wein und Blogschreiben.

Am nächsten Mittag ging es dann schon wieder in den Bus und zurück nach Christchurch zu Tina und Familie.Bis nachmittags war ich dann wieder zurück und ging zum Abendessen, weil es so gut war, nochmal zu Cooper's Catch :) Danach beschloss ich den Tag mit einem Glas Wein und Blogschreiben.

Am nächsten Mittag ging es dann schon wieder in den Bus und zurück nach Christchurch zu Tina und Familie.